Insektenhotels und Klopapierfrösche – Bastelsets für Kinder in der LAB
Der „Corona-Koller“ ist für die meisten Menschen mehr als nur ein neuer Begriff: Isoliertheit, Einsamkeit, Langeweile und fehlende Beschäftigung – vor allem für Heranwachsende sind die Einschränkungen durch die Pandemie kaum zu ertragen. Auch die Kinder und Jugendlichen in der Landesaufnahmebehörde Bramsche-Hesepe leiden zusätzlich zu den gegebenen Lebensumständen in der Unterkunft unter fehlenden Angeboten und Möglichkeiten. Unsere Initiative „FreiZeit für junge Geflüchtete“ hat sich deshalb eine besondere Überraschung überlegt: Mit insgesamt 210 selbst gepackten Bastelpaketen möchten wir den geflüchteten Kindern vor Ort eine Freude machen. „Bei unserer Aktion geht es vorrangig nicht um die Sachspende, sondern darum, den Kindern die Möglichkeit zum eigenen kreativen Arbeiten zu geben“, berichtet Eva, Ehrenamtliche bei „FreiZeit für junge Geflüchtete“. Wir haben uns dafür drei verschiedene Bastelideen überlegt. Alle Kinder der Landesaufnahmebehörde im Alter von sechs bis zwölf Jahren bekommen ein von uns zusammengestelltes, altersgerechtes Bastelset. Natürlich auch diejenigen, die sich zurzeit in den Quarantänehäusern befinden.
Die Bastelsets für Insektenhotels, Klopapierfrösche und Blättertiere haben wir über mehrere Tage zusammengestellt und nun zur Landesaufnahmebehörde nach Bramsche-Hesepe gebracht. Jedes Päckchen enthält dabei alle Materialien, die für die Bastelarbeit benötigt werden, eine mehrsprachige Anleitung sowie grundlegende Gegenstände wie Schere, Kleber und Stifte. Außerdem erhalten die Kinder einen Brief auf verschiedenen Sprachen, in denen wir unsere Solidarität mit ihnen zum Ausdruck bringen. Ausgeliefert werden die Präsente von den Mitarbeitenden der Kinderbetreuung vor Ort, denn ein persönlicher Kontakt ist nach wie vor nicht möglich. „Seit mehr als sieben Monaten sind unsere regelmäßigen Angebote und somit auch der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen in der Landesaufnahmebehörde nicht mehr umsetzbar“, erklärt die Ehrenamtliche Natalja. Unsere Initiative „FreiZeit für junge Geflüchtete“ hat in der Regel wöchentlich Freizeitbeschäftigungen wie Spiel- und Bastelnachmittage, Ausflüge oder sportliche Aktivitäten für die geflüchteten Kinder organisiert. Die Kinder und Jugendlichen in Unterkünften wie der Landesaufnahmebehörde Bramsche-Hesepe trifft der Wegfall dieser Möglichkeiten besonders stark. Die Lebensbedingungen sind ohnehin prekär, nun kommen noch die Folgen der Pandemie dazu.
Quelle: Therese Heise | Exil e.V.